» Als ich Anfang 2020 zurück nach Deutschland kam, hätte ich nie gedacht, dass ich länger als sechs Monate in Rothenburg bleibe. «

Der Plan war einfach: Ein Sommer Heimaturlaub, die Reisekasse wieder auffüllen und sich dann erneut auf den Weg machen. Dank Corona konnte Markus Hanna diesen Plan nicht ausführen. Er machte es sich in Rothenburg gemütlich, ging tiefere Bindungen ein und begann wieder Wurzeln in seiner Heimatstadt zu schlagen: Zuerst eine Band, dann eine feste Anstellung und schließlich sein eigenes Yogastudio …

» Die wunderbare Reise zu sich selbst «

Die Suche nach seinem Traumjob brachte Markus Hanna aus Rothenburg ob der Tauber dazu seine Komfortzone zu verlassen. Er wagte den Schritt und begann eine Reise durch die Welt, die ihn schließlich zu sich selbst führte. 

Markus Hanna am See
Fotos: Arkus Yoga

Bei Instagram stoßen wir auf einen Text, der sofort unser Herz berührt: Ein junger Mann, Markus Hanna aus Rothenburg ob der Tauber, beschreibt darin seine persönliche Lebensreise. Ein aufregender Prozess von Selbstfindung und Selbsterkenntnis, bei dem er sich viele inspirierende Gedanken rund um die Themen Heimat, Reise, Freiheit und Sicherheit gemacht hat. 

Die Begriffe Freiheit und Sicherheit scheinen schon seit Jahrhunderten in einem entgegengesetzten Verhältnis zu stehen. »Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren«, ein Zitat, das Benjamin Franklin zugeschrieben wird. Außerdem ist es das Motto von Markus Hanna. Wie sich mit der Zeit seine Sicht auf diesen Leitsatz verändert hat, erfährst du in dieser HEIMKOMMEN-Erfolgsgeschichte. 

Markus Hanna mit Rothenburg

Wir treffen ihn in seinem Yoga Studio in entspannter Atmosphäre. In dem hellem Raum mit schönen großen Fenstern läuft beruhigende Musik. Wir machen es uns bequem und bei einer Tasse Tee erzählt Markus uns seine spannende Geschichte. Markus Hanna wird in Rothenburg ob der Tauber geboren, verbringt hier seine Kindheit und Jugend.  »Ich habe, wie viele junge Menschen, irgendwann eine Abneigung gegen meine Heimatstadt entwickelt und schon relativ früh den Plan gefasst früher oder später weg zu ziehen«, erzählt er uns. Zunächst geht er aber einen Weg, wie ihn viele junge Menschen einschlagen. Nach der Schule ist er überfordert mit der Berufswahl und unschlüssig, was er genau mit dem Leben anfangen will und macht, obwohl es ihm keine Freude bereitet, eine grundsolide Ausbildung zum Industriemechaniker. Anschließend beginnt er ein Studium zum Maschinenbauingenieur in Schweinfurt, mit dem Ziel später Berufsschullehrer zu werden. In der industriell geprägten Stadt fühlt sich Markus nicht so richtig wohl, was ihn dazu bewegt, seine Flügel etwas weiter auszustrecken und ein Auslandsjahr in Barcelona zu verbringen. 

Es ist ein erster Schritt in die richtige Richtung: Er lernt in der lebensfrohen spanischen Stadt direkt am Mittelmeer neue Freunde kennen. Menschen aus den verschiedensten Ländern der Welt, die neue Einflüsse und Sichtweisen in sein Leben bringen und ihn dazu bewegen, sein altes Leben kritisch zu reflektieren: »Ist es wirklich das richtige Studium? Kann ich so glücklich werden?« Obwohl sein Herz die Antwort schon längst kennt, ist es ein schwieriger Prozess die Entscheidung für sein Bauchgefühl und gegen die Vernunft zu treffen. Aber eine Veränderung kann auch eine Chance sein, ein neues, ein anderes Leben zu beginnen. Diesem Impuls folgend bucht Markus, nach einer Nacht Bedenkzeit, einen Flug nach Indien.  »Ich habe ihn genau an dem Tag gebucht, an dem ich wieder in Schweinfurt an die Uni hätte gehen sollen. Das habe ich gemacht, um mich selber auszutricksen, damit es kein Zurück mehr gibt,« erzählt er uns schmunzelnd. 

» Es hat Klick gemacht,
da wusste ich das ist meins! «

Die sechs Wochen in Indien stellen eine tiefgreifende Erfahrung da, ein weiterer Schritt zu sich selbst: Markus macht erste Erfahrungen mit Mediation und Yoga. Kaum zurück in Deutschland, beschließt er 2017 zusammen mit seinem Bruder auf unbestimmte Zeit erneut auf Reisen zu gehen und beide brechen zusammen wieder nach Indien auf. Dort hat er einen Eingebungsmoment: »Ich habe meine erste Yogastunde gegeben. Es war in einem Hostel mit ein paar Kumpels und ich habe mir gedacht, wenn ich jeden Tag mein eigenes Yoga mache, kann ich es auch mit Leuten zusammen machen. In dem Moment, in dem ich die erste Stunde gegeben habe, hat es Klick gemacht, da wusste ich, das ist meins!« Im Laufe der Reise durch andere Länder wie Thailand, Sri Lanka, Indonesien und die Philippinen festigen weitere Yogastunden das gute Gefühl, nun genau das Richtige für sich gefunden zu haben: »Ich habe einfach direkt gespürt, wie gut es mir tut, wie gut ich das auch kann, wie wohl ich mich dabei fühle und wie es einfach passt«. Er nutzt die Zeit bis zu seiner Rückkehr nach Deutschland im März 2020, um seine Berufung zu einem Beruf zu machen: Nach einer Yogalehrer-Ausbildung in Rishikesh und einer Fortbildung unterrichtet er in vielen verschiedenen Hostels und Hotels als Volunteer für Kost und Logis ein bis zwei Stunden Yoga am Tag.

Da Corona weitere Reisen unmöglich macht, wird er nach seiner Rückkehr zunächst gegen seinen Willen an seine alte Heimatstadt gebunden. Markus richtet sich notgedrungen sein Leben in Rothenburg ein, und beginnt sowohl beruflich als auch privat tiefere Bindungen einzugehen. Er gibt zunächst Privatunterricht und Yogastunden im Yogastudio von Freunden. Außerdem nimmt er eine feste Stelle als Pflegehelfer bei einem ge­han­di­kapten Menschen an. Für ihn ein großer Schritt, da sich ein Mensch auf ihn verlässt und auf seine Anwesenheit und Verlässlichkeit vertraut. Als dann nach einiger Zeit der Anruf kommt, ob er Lust hätte das Yogastudio zu übernehmen, muss er nicht lange überlegen. Er sagt sofort zu, denn er weiß mittlerweile genau, was er in seinem Leben will:

Meditation

»All diese Dinge binden mich an diesen Ort und so sehr mir das Herz blutet, wenn ich mir eingestehen muss, dass diese Bindung bedeutet, dass meine Freiheit eingeschränkt ist und ich nicht mehr für längere Zeit reisen kann, schlägt mein Herz auch in großer Freude, weil ich erkenne wie viel Sicherheit mir diese tiefen Wurzeln geben und welch ein wundervolles Leben ich auf einem stabilen Fundament aufbauen kann.«

»Wer seine Freiheit im Namen der Sicherheit aufgibt, verliert am Ende beides! So ungefähr lautete mein Motto, als ich am Beginn meiner Selbstfindungsreise stand. Doch nun erkenne ich: Auch umgekehrt ist dieser Spruch wahr, wer seine Sicherheit im Namen der Freiheit aufgibt, verliert am Ende beides. Wir sollten nach Balance, Harmonie und Gleichgewicht streben. Wir brauchen tiefe Wurzeln um uns auf eine sichere Weise frei entfalten zu können und wir müssen uns verletzlich machen, um uns immer wieder neu zu (er)finden, um zu verhindern, dass unser Fundament starr wird und zu bröckeln beginnt.«

Doch nicht nur seine Sichtweise auf Freiheit und Sicherheit hat sich verändert, auch der Blickwinkel auf seine Heimatstadt hat sich gewandelt. Für Markus ist es das Paradebeispiel der Geschichte eines Reisenden, der seine Heimat verlässt und wieder zurück kehrt. Durch die neuen Eindrücke hat er sich verändert, empfindet so die Heimat anders und kann wieder Freundschaft mit ihr schließen. Man muss das Andersartige gesehen haben, um dann seine Heimat und das Vertraute wirklich wertschätzen zu können. »Das hätte ich auch nie gekonnt, wenn ich meine Heimatstadt nicht verlassen hätte. Nur weil ich weg war und etwas anderes gesehen habe, kann ich heute voller Überzeugung sagen, dass Rothenburg ob der Tauber eine wunderschöne Stadt ist.«

Aber auch seine Einstellung zu seinem Heimatland Deutschland hat sich in dieser Zeit gewandelt:  »Als ich aus Indien heimgekommen bin, habe ich auch Deutschland als Heimat wieder wertschätzen gelernt. Früher habe ich gedacht, hier ist alles langweilig und alle Leute sind spießig. Aber nun weiß ich dieses Geradlinige und Ordentliche, das vorher erdrückend gewirkt hat, zu schätzen. Zudem ist alles sauber und ordentlich, alles ist pünktlich und funktioniert.«

Genau diese Sichtweise ist es, die er allen Menschen ans Herz legt, die darüber nachdenken zurück in unsere schöne Region zu ziehen – das Vertraute in der Heimat neu entdecken. Einfach mal einen Selbstversuch machen und sich in der Heimatstadt mit den Augen eines Touristen bewegen. Die Schönheit, die zwei Millionen Touristen jährlich anlockt, neu entdecken. Durch die alten Gassen schlendern und Muße haben, sich auf das scheinbar Vertraute intensiv einzulassen. Denn gegenüber Dingen, die man immer um sich hat, verliert man einfach irgendwann die Wertschätzung.

» Ich kann nun mit Stolz
über die Schönheit von Rothenburg
und dem Taubertal sprechen.«

Für Markus gibt es aber, wie er uns erzählt, neben dem beruflichen Aspekt noch andere Gründe zum Bleiben. Ein Grund sind seine Eltern, beide über 60 Jahre alt und in Rente. »Was ist mit ihnen in 15 Jahren? Was ist in 20 Jahren? Will ich das Kind sein, dass sich nicht um seine Eltern kümmert und sie ins Altenheim gibt? Will ich es meinen Eltern zumuten, dass sie allein sind? Nein, das ist etwas was ich nicht will! Das ist zwar ein weit entfernter Zeitpunkt, der langsam aber sicher näher rückt.« Eine wichtige Überlegung, schließlich hat man als Kind auch eine Verantwortung den Eltern gegenüber. Darüber hinaus spielen auch die langsam aufkommenden Gedanken in Bezug auf die Familienplanung ein Rolle: Lebensverändernde Entscheidungen, bei der für ihn neben vielen anderen Faktoren auch die eigene nötige Stabilität im Leben vorhanden sein muss.

Markus ist angekommen in seiner alten und neuen Heimat: In seinem Yogastudio, bei seiner Familie, bei seiner Partnerin und in seinem Freudeskreis. »Der Prozess von Selbstfindung und Selbsterkenntnis, ist sehr aufregend, aber es ist auch gut ihn irgendwann zu einem Ende zu bringen. Ich bleibe jetzt bei etwas und entwickle das weiter. Es kostete viel Mut, den Schritt raus aus der Komfortzone zu gehen, weg von dem breiten asphaltierten Weg und den Trampelpfad durch den Wald zu nehmen. Es ist ein Umweg, aber er ist wunderschön und selbst wenn man zurück auf die asphaltierte Straße geht, hat man so viel mehr Sicherheit, weil man weiß, dass man eben auch den Trampelfad laufen kann. Dann ist die asphaltierte Straße ein Spaziergang, weil man seinen Weg gefunden hat.«

Impressionen

Markus Hanna Portrait

Yogastunde

Arkusyoga Logo

Hilfe bei Yoga Übung Markus Hanna

 

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