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» Ab ins Museum: Das Fränkische Museum in Feuchtwangen «

15. Dezember 2022 | Kultur|0|

Du denkst, Museumsbesuche sind nur was für Touristen oder Langweiler? Ganz im Gegenteil! Keine Jahreszeit eignet sich besser als der Winter für einen interessanten Museumsbesuch. Die Biergärten in unserer schönen Region haben geschlossen und die zahlreichen Badeseen sind deutlich zu kalt zum Baden. Warum also nicht in den Museen unserer Region dein kulturelles Wissen erweitern? Ins Museum? Na gut! Aber in welches? Welche Museen in der Region einen Besuch wert sind verraten wir dir ab sofort in unserer neuen Reihe »Ab ins Museeum«, die wir mit dem »Fränkischen Museum« in Feuchtwangen starten.

Wechselnde Sonderausstellungen im Fränkischen Museum Feuchtwangen

Idyllisch in der Altstadt von Feuchtwangen gelegen, beherbergt das Museum eine eindrucksvolle Sammlung zur Geschichte und Volkskunde aus dem 17. bis 19. Jahrhundert im ländlichen Mittelfranken und wurde im Jahr 1902 vom Verein für Volkskunst und Volkskunde, mit dem Ziel die Kulturgüter der ländlichen Bevölkerung zu bewahren, gegründet. Die Sammlung mit Schwerpunkt auf Möbel, Volkskunst und keramische Erzeugnisse, wuchs schnell und wurde bereits ab 1926 in einem historischen Fachwerkhaus ausgestellt. Das Museum wurde 2008 nach vollständiger Sanierung neu eröffnet und mit einem modernen Foyer und Ausstellungsgebäude erweitert, das sogar durch den Bund Deutscher Architektinnen und Architekten ausgezeichnet wurde. Heute hat das Fränkische Museum über 2000 m² Ausstellungsfläche.

Die Dauerausstellung »Facetten fränkischer Identität« entführt den Besucher in die Vergangenheit und vermittelt einen lebhaften Eindruck vom Leben und der Kultur der Menschen im evangelisch geprägten Mittelfranken. Neben kunstvoll verzierten Alltagsgütern, über Hausrat bis zum technischen Gerät können Feiertagstrachten und auch Wohnmobiliar betrachtet werden.

Ein historischer Feuerlöschwagen

Das Alltagsleben wird in authentischen nachgestellten Wohnräumen hautnah erlebbar und versetzt den staunenden Besucher in längst vergangene Zeiten. Bauernstuben des 18. und 19. Jahrhunderts und die authentische Rauchküche veranschaulichen das Leben auf dem Lande, historische Möbel, vom repräsentativen Fassadenschrank bis hin zum bemalten Bauernschrank aus Franken, werden in ihrer ganzen Vielfalt gezeigt. Ein Zimmer aus der Biedermeier Epoche versetzt den Betrachter in die Zeit zwischen dem Wiener Kongress in den Jahren 1814/15 und der Märzrevolution 1848, und stellt anschaulich dar, wie das Bürgertum das häusliche Glück in den eigenen vier Wänden zelebrierte.

Einen weiteren Sammlungsschwerpunkt bilden die Fayencen, hochwertige Keramiken mit weißer Zinnglasur und bunter Bemalung, sowie die »Liebensgaben«, die vom Spruchteller bis hin zum kunstvoll verzierten Liebesbrief, das damalige Werben um die Dame des Herzens zeigen. Im angrenzenden idyllischen Museumsgarten lässt sich herrlich verweilen und eine Hammerschmiede sowie ein historisches Flachsbrechhaus warten darauf besichtigt zu werden.

Die am Feuchtwanger Marktplatz über dem romanischen Kreuzgang gelegenen Handwerkerstuben sind ebenfalls Teil des Fränkischen Museums. Im Jahr 1933 saniert, werden die sechs Räume genutzt, um aufgegebene Werkstätten von Feuchtwanger Handwerksbetrieben zu präsentieren. Neben der Wirkungsstätte eines Zuckerbäckers können eine Blaudruckerei, eine Hafner- und Zinngießerwerkstatt sowie die Werkstätten eines Schumachers und eines Webers bestaunt werden. Die Handwerkerstuben können nur im Rahmen von öffentlichen oder vorab gebuchten Führungen besichtigt werden. 

Historische Puppenstube

Im ebenfalls zum Fränkischen Museum gehörenden Druckereimuseum »Sommers alte Druckerei«, wird das im 15. Jahrhundert erfundene Prinzip des Drucks mit beweglichen Lettern anschaulich erlebbar. Historische Maschine und Geräte entführen den Besucher in die Zeit von Johannes Gutenberg. Die alte Druckerei kann nach Voranmeldung entweder im Rahmen einer Führung oder eines Workshops besichtigt werden, bei dem Besucher die historischen Druckmaschinen live in Aktion erleben und an der historischen Handdruckpresse Urkunden oder Stofftaschen selbst bedrucken können.

Authentisch, spannend und kurzweilig: Das fränkische Museum in Feuchtwangen ist eine versteckte Perle unter den Museen in der Region an der Romantischen Straße und auf jeden Fall einen Besuch wert. Egal ob individueller Rundgang oder eine der spannenden Führungen, wer etwas über die Vergangenheit der Mittelfranken erfahren möchte, sollte dem Museum unbedingt einen Besuch abstatten und mindestens zwei Stunden Zeit mitbringen.

Neben den klassischen Führungen für Erwachsene bietet das Fränkische Museum nach Terminvereinbarung außerdem zahlreiche museumspädagogischen Angebote für Schüler verschiedenster Jahrgangsstufen an, egal ob »Waffelbacken wie anno dazumal« oder »drucken wie Johannes Guttenberg«, stets wird der Zugang zu den historischen Exponaten ganz spielerisch und interessant vermittelt.

Wer das Museum noch in diesem Winter besichtigen möchte, muss allerdings schnell sein: Geöffnet ist das Fränkische Museum noch bis Ende Dezember und dann erst wieder ab März.

HEIMKOMMEN-Tipp: Weitere Museen und Kultureinrichtungen in der Region an der Romantischen Straße findest du Rubik Kultur & Co.!

Also worauf wartest Du? Auf gehts ins Fränkischen Museum nach Feuchtwangen!

Julia & Sandra

 

Öffnungszeiten

März, April, Mai
Dienstag bis Freitag: 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr
Samstag, Sonntag, Feiertage: 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr

Juni, Juli, August
Dienstag bis Freitag: 14.00 Uhr bis 20.00 Uhr
 Samstag, Sonntag, Feiertage: 11.00 Uhr bis 20.00 Uhr

September, Oktober, November und Dezember:
Dienstag bis Freitag: 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr
Samstag, Sonntag, Feiertage: 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr

Januar und Februar geschlossen.

 

Impressionen

Historisches Schlafzimmer

Eine große Sammlung an Fayencen wartet auf den neugierigen Besucher

Historische Küche

Hochzeitswagen


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