» Raus aus der Haustür – rein in den Naturpark! «

Der Naturpark Frankenhöhe erstreckt sich über eine Fläche von rund 1.100 Quadratkilometern und ist bekannt für seine abwechslungsreiche Landschaft, die von Streuobstwiesen auf sanften Hügeln, idyllischen Flusstälern, ausgedehnten Wäldern und malerischen Dörfern geprägt ist. Die Frankenhöhe bildet das Herzstück des Naturparks und bietet spektakuläre Ausblicke über die umliegende Region. Die Hügel sind von dichten Laub- und Nadelwäldern bedeckt, die Heimat für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten sind. Zahllose Wanderwege durchziehen das Gebiet und laden Bewohner und Besucher dazu ein, die Schönheit der Landschaft in aller Ruhe zu erkunden und die Natur hautnah zu erleben. Doch wer kümmert sich um den weitläufigen Naturpark? Wir haben die Naturpark Ranger Benjamin Krauthahn, Wolfgang Wenk und Joshua Blank in Colmberg besucht, um mehr über den Naturpark Frankenhöhe mit seinen vielfältigen Lebensräumen und den Beruf des Naturpark Rangers zu erfahren.

Tiere in freier Natur beobachten und im Geländewagen durch die Landschaft fahren – so stellen sich viele den Alltag eines Rangers vor. Doch wie sieht der Alltag tatsächlich aus und wie wird man Naturpark Ranger?

Auf unsere Frage hin erfahren wir, dass die Ranger zwei Hauptaufgaben haben: Die Öffentlichkeitsarbeit und den Naturschutz. Auf der einen Seite führen Ranger Besuchergruppen durch die Schutzgebiete, halten Vorträge und geben Seminare, um der Bevölkerung Natur und Naturschutz nahezubringen. Auf der anderen Seite halten sie Lehrpfade und Informationstafeln instand, betreuen Beobachtungshütten, stellen Zonierungs- und Hinweisschilder auf und kontrollieren regelmäßig alles auf seine Vollständigkeit. Außerdem erfassen die Ranger im Schutzgebiet vorkommende Pflanzen und Tiere, dokumentieren Veränderungen des Naturraumes und kümmern sich um die Biodiversität.

» Studiere das, was Dich reizt
und dann kommt die Ausschreibung,
die auf deine Fähigkeiten passt.«

Doch wie wird man Naturpark Ranger? Voraussetzung ist neben dem Wunsch und der Gelegenheit, eine naturwissenschaftliche Ausbildung auf Meisterniveau oder ein Studium. Nach der Einstellung ist die Fortbildung zum geprüften Natur- und Landschaftspfleger, bei der man viel über Flora und Fauna lernt, für jeden Ranger obligatorisch. Die erste Naturpark Ranger Stelle im Naturpark Frankenhöhe wurde im Jahr 2019 geschaffen und heute teilen sich Benjamin, Wolfgang und Joshua drei Vollzeitstellen mit ihrer Kollegin Fredegart Blaschke. Benjamin, Wolfgang und Joshua sind im Naturpark Frankenhöhe aufgewachsen, haben die Region für Ihre Ausbildung verlassen und sind dann aufgrund der einmaligen Gelegenheit im Naturpark als Ranger zu arbeiten wieder zurückgekehrt. Keiner der Drei bereut den Schritt zurück in die alte Heimat: Sie beschreiben ihre Rückkehr als großes Glück und Ihren Traumberuf »Naturpark Ranger« als erfüllend.

Langweilig wird es ihnen nicht, denn die Aufgaben im Naturpark sind abwechslungsreich und jeder der Ranger deckte alle Aufgabenbereiche ab, von Betreuung der Wanderwege bis hin zur naturparkbezogenen Bildungsarbeit. So kann auch bei personellen Ausfällen oder den regelmäßigen Fortbildungen ein reibungsloser Betrieb gewährleistet werden.

Die Bildungsarbeit liegt den drei sympathischen Naturburschen dabei besonders am Herzen und man merkt, dass es Ihnen großen Spaß macht, ihr Wissen rund um den Naturpark weiterzugeben. Ihr Arbeitgeber, der Naturpark Frankenhöhe e. V., ist ein gemeinnütziger Verein und die Rangerstellen sind zu 90% durch das Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz gefördert. Die bereits seit 2019 angebotenen Führungen, in denen die Ranger ihr umfangreiches Wissen vermitteln, sind deshalb stets kostenlos.

» Viele Leute wissen nicht,
dass sie mitten im Naturpark leben. «

Die drei Ranger möchten so viele Menschen wie möglich mit Ihrer Öffentlichkeitsarbeit erreichen. In jeder der 42 Mitgliedsgemeinden gibt es daher mindestens eine Veranstaltung im Jahr und die Nähe zu den Bürgern und Besuchern des Naturparks ist ihnen dabei besonders wichtig. Sie möchten ihre Begeisterung für den einzigartigen Naturpark Frankenhöhe mit seinen vielfältigen Lebensräumen an andere weitergeben, ohne mit dem erhobenen Zeigefinger wahrgenommen zu werden. Um neben Familien und älteren Menschen auch die jüngeren Leute zu erreichen, arbeiten die Ranger eng mit Kindergärten und Schulen zusammen, sind in den sozialen Medien verstärkt aktiv und setzen auf Kooperationen mit Partnern wie dem Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN).

» Der Naturpark Frankenhöhe
wird oft unterschätzt. «

Mit leuchtenden Augen erzählt Benjamin von »seinem« Naturpark, der allzu oft unterschätzt wird: »Man muss nicht in die Tropen fliegen, um unglaubliche Dinge zu erleben. Man kann aus der eigenen Haustür direkt in den Naturpark treten und nur wenige Meter weiter unglaubliche Dinge, wie beispielsweise Pflanzen, die sich fortbewegen, erleben.« Er wünscht sich einen »Aha-Effekt« und dass Besucher und Bewohner gleichermaßen diesen abgefahrenen kleinen Besonderheiten Beachtung und Wertschätzung schenken.

Aufgrund der Historie sind im Naturpark viele Schätze erhalten geblieben, so zum Beispiel die Streuobstwiesen, die als wertvoller Bestandteil der artenreichen Kulturlandschaft auch für die Ernährungssicherheit wichtig sind. Die Apfelsorten, die heute im Supermarkt (meist aufgrund der perfekten Optik) angeboten werden, sind deutlich anfälliger für Krankheiten und Klimawandel als die alten Sorten, wie zum Beispiel der Wettringer Taubenapfel, die deutlich besser dazu in der Lage sind sich selbst zu versorgen und ohne Dünger und Pflanzenschutzmittel zu überleben. Kreuzungen mit diesen alten Sorten können dazu beitragen, dass die Äpfel wieder robuster werden und so auch zukünftig noch auf unserem Speiseplan stehen werden.

Jeder kann aktiv zum Erhalt dieser einmaligen und artenreichsten Lebensräume beitragen, indem er gezielt Obst und Obstprodukte aus Streuobstbeständen unserer Region kauft. Dieses Obst kommt ohne lange Transportwege erntefrisch und voll reif auf den Tisch – ein unvergleichlicher Genuss der Hand in Hand mit dem Naturschutz geht.

Neben den Steuobstwiesen sind auch die Hutungen im Naturpark, die durch jahrelange Schafbeweidung entstanden sind, ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal für den Lebensraum Frankenhöhe. Diese Übergangszonen zwischen Wald und Wiese sind unglaublich artenreich und für viele Lebewesen ein Rückzugsort aus der offenen Agrarlandschaft. Der selektive verbiss der Schafe sorgt hier für optimale Bedingungen und ein einzigartiges Artenvielfaltsband. Leider ist die Zahl der Schäfer rückläufig, denn die im Ausland produzierte Ware ist billiger. Die Unterstützung der regionalen Erzeuger spielt daher auch hier eine wichtige Rolle, denn der Kauf von heimischen Produkten unterstützt die hiesigen Schäfer bei der optimalen Bewirtung der Flächen und trägt somit indirekt zum Erhalt der wichtigen Lebensräume bei.

Das Bewusstsein der Menschen für diese Zusammenhänge ist glücklicherweise in den letzten Jahren gestiegen. So werden auch Wiesen in den Gemeinden des Naturparks immer häufiger stehen gelassen und als wichtige Lebensräume wahrgenommen und der Trend in Privatgärten geht weg vom lebensfeindlichen Steingarten hin zum naturnahen Garten.

» Jeder kann
etwas beitragen! «

Neben dem Kauf regionaler Produkte und dem gesteigerten Umweltbewusstsein gibt es noch weitere Möglichkeiten, um die Ranger bei Ihrer wichtigen Arbeit im Naturpark zu unterstützen. So besteht immer wieder die Möglichkeit, ehrenamtlich an freiwilligen Aktionen teilzunehmen und unter fachkundiger Anleitung der Ranger zum Beispiel beim Erhalt eines alten Hutewaldes mitzuarbeiten. Neben dem guten Gefühl etwas für den Naturschutz getan zu haben, erhält man viele interessante Informationen und Fakten rund um den Naturpark aus erster Hand.

Bei der Kartierung von Lebensräumen gefährdeter Arten, wie zum Beispiel der Gelbbauchunken, geht es darum herauszufinden, wo es noch Bestände der gefährdeten Arten gibt, um anschließend dafür zu sorgen, dass sich der Bestand erholen kann. Ehrenamtliche Helfer sind stets willkommen und es sind keine speziellen Vorkenntnisse erforderlich, eventuell benötigtes Wissen wird bei Einführungsveranstaltungen vermittelt und die Naturpark Ranger steht den freiwilligen Helfern bei Fragen stets mit Rat und Tat zur Seite.

Wer gerne im Freien unterwegs ist und Spaß am Wandern hat, kann als ehrenamtlicher Wanderwart eine spannende und sinnvolle Aufgabe übernehmen. Etwa 60 Wanderwarte kümmern sich um die zahlreichen Wanderwege im Naturpark, laufen die Wege ein bis zweimal im Jahr ab und geben Rückmeldung an die Ranger des Naturparks, die sich unter anderem darum kümmern, dass beispielsweise fehlende Schilder ersetzt und Hindernisse auf den Wegen, wie beispielsweise umgefallenen Bäume, entfernt werden.

Mehr über die ehrenamtlichen Aufgaben, den Naturpark und zu den angebotenen Veranstaltungen findest du auf der im letzten Herbst überarbeiteten Homepage des Naturparks Frankenhöhe oder du lässt dich auf Facebook und Instagram von den Rangern auf dem Laufenden halten.

Trotz dem abwechslungsreichen Mosaik an Landschaften und der damit verbundenen Vielfalt, ist der Naturpark Frankenhöhe im Gegensatz zu anderen Naturparks nicht überlaufen und die zahllosen Wanderwege bieten rund um die Uhr Ruhe und Entschleunigung vor beeindruckender Naturkulisse.

Also nichts wie raus aus der Haustür und rein in den Naturpark!

Julia & Sandra

Impressionen

Kontakt

Naturpark Frankenhöhe e. V.
Am Kirchberg 4
91598 Colmberg
Telefon 09803 9326202
www.naturpark-frankenhoehe.de

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Veranstaltungen

Welche spannenden Veranstaltungen der Naturpark Frankenhöhe im Jahr 2023 in unserer Region anbietet findest Du in unserem HEIMKOMMEN-Newsblog. Informationen zu allen Veranstaltungen im gesamten Naturparkgebiet findest du auf der Homepage des Naturparks Frankenhöhe unter https://www.naturpark-frankenhoehe.de/freizeit/jahresprogramm.