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Regional?-Genial!

» Zu Besuch auf dem Kürbisfeld bei Familie Uysmüller «

19. September 2024 | Regional?-Genial!|0|

Wenn man in diesen Wochen durch die Region an der Romantischen Straße fährt, fallen sie einem in vielen Dörfern am Straßenrand auf: Anhänger oder große Tische, beladen mit Kürbissen in den unterschiedlichsten Farben und Formen. Dazu eine Preistafel und eine Kasse für das Geld - fertig ist der Selbstbedienungsladen für die farbenfrohen Feldfrüchte. Hier sind sie nicht nur besonders frisch, sondern man weiß auch genau, wo sie angebaut werden. Aber bis das beliebte Gemüse auf dem Teller landet, ist es ein langer und oft schwieriger Weg, wie Familie Uysmüller als Direktvermarkter in der Nähe von Feuchtwangen, nur zu gut weiß. Auf einem Feld zwischen Weinberg und Vorderbreitenthann vertreiben sie neben Schnittblumen auch Kürbisse aus eigenem Anbau.

Kürbis auf dem Kürbsfeld der Familie Uysmüller bei Hinterbreitenthann

Soweit das Auge reicht, reihen sich die leuchtend orangen Kürbisse in langen Reihen aneinander und genießen in diesen Tagen die letzten warmen Sonnenstrahlen des Jahres. Auf einem großen Anhänger liegen bereits abgeerntete Hokkaidos zusammen mit anderen, unterschiedlichen Sorten in bunten Färbungen und warte darauf, zum Waschen abtransportiert zu werden. Der Familienbetrieb züchtet über 40 Sorten an Kürbissen, darunter auch allerlei Speisekürbisse, vom Hokkaido über den Butternutkürbis, den gelben Zentner bis hin zu Spaghetti- oder Muskatkürbissen.

Vor vier Jahren begann sich das Ehepaar mit dem Thema Kürbiszucht auseinander zu setzen, denn mit dem Gedanken »irgendwie in die Direktvermarktung einsteigen zu wollen, um Produkte für die Region herzustellen« haben Jörg Uysmüller und seine Frau Michaela schon länger gespielt. Im Jahr 2020 bauen sie, neben der »normalen« Landwirtschaft mit Milchvieh und Ackerbau, zunächst versuchsweise, auf einer kleinen Fläche Blumen und Kürbisse an. Das Wissen über den Anbau und die Eigenarten der verschiedenen Sorten eignen sie sich durch Recherche im Internet und den Austausch mit anderen Produzenten an.

Familie Uysmüller aus Hinterbreitenthann

Der Versuch gelingt: Die ersten Erzeugnisse sind schnell vergriffen und die Kunden sind begeistert. Das Ehepaar erhöht im darauffolgenden Jahr seine Anbaufläche und verbessert stetig seine Anbaumethoden. Der Kürbis ist ein sehr aufwendiges Gemüse wie Jörg Uysmüller erläutert: »Im zweite Jahr haben wir Gassen auf den Felder angelegt, damit das Ernten leichter fällt. Der Anbau ist insgesamt viel Handarbeit, weil jeder Kürbis einzeln vom Feld getragen werden muss. Nach der ersten Ernte folgen noch ein bis zwei weitere Durchgänge und das Ernten mit Fahrzeugen ist so unmöglich, außerdem erhöht das Schneiden der Pflanzen den Ertrag, da die Pflanze dann immer wieder neue Früchte trägt.« Im letzten Jahr hat die Familie aufgrund der anhaltenden Trockenheit außerdem einige Reihen mit einer Tröpfchenbewässerung ausgestattet, der Versuch war erfolgreich und in diesem Jahr wird bereits das komplette Feld automatisch bewässert.

Kürbisse auf dem Feld der Familie Uysmüller

Ein zentrales Anliegen der Familie Uysmüller ist der nachhaltige kultur- und ressourcenschonende Anbau ihres Gemüses. Dafür wird nur zielgerecht mit Kompost gedüngt und das Unkraut wird arbeitsintensiv von Hand mit einer Harke entfernt. Neben dem naturnahen Anbau ist ein weiterer, entscheidender Erfolgsfaktor der Uysmüllers die Direktvermarktung ihrer Produkte. Frische, saisonale Waren stehen bei den Konsumenten hoch im Kurs, und die Familie bietet ihren Kunden mit ihrem regionalen Angebot genau diese Produkte. Das Landleben und der Prozess der Herstellung soll so transparent wie möglich sein: »Wir möchten dazu beitragen, dass Menschen aus unserer Region Zugang zu gesundem und regionalem Gemüse und zu regional erzeugten Blumen haben. Außerdem sollen sie das Wachstum miterleben können. Auf knapp 70 Beeten bauen wir deshalb auf unseren Selbsterntefeld Blumen und Gemüse an, die nicht um die halbe Welt reisen, sondern bei uns auf den heimischen Felden gedeihen. Jede Jahreszeitzeit bietet so ihre eigene Vielfalt. Regionale Tulpen und Tomaten gibt es nicht das ganze Jahr und erst die Vorfreude macht die Produkte zu etwas Besonderem.« 

Neben dem Verkauf der Kürbisse ist dem Ehepaar der Kontakt mit den Kunden besonders wichtig. Denn während der Verbraucher im Supermarkt meist vor allem mit dem Hokkaido oder dem Butternut in Kontakt kommt, findet man am Verkaufsstand der Uysmüllers auch viele ausgefallene Sorten: »Wir müssen viel Aufklärungsarbeit leisten! Wir verraten gerne, was man mit bestimmten Sorten machen kann, und geben unseren Kunden auch Rezepte an die Hand.«  Ein weiteres Herzensanliegen der beiden ist es, die Wertschätzung für die Arbeit als Landwirt und die von der Landwirtschaft produzierten Produkte zu erhöhen. Ihr Betrieb ist daher seit Juni als Erlebnisbauernhof zertifiziert: Schülerinnen und Schüler können einen Vormittag auf den Hof der Familie verbringen und erhalten einen Einblick, wie Landwirtschaft funktioniert und wie die Lebensmittel erzeugt werden. 

Wer in den nächsten Wochen leckere Kürbisgerichte zubereiten möchte, sein Haus herbstlich dekorieren will oder sich für Halloween rüsten möchte, findet an der Verkaufsstelle der Familie Uysmüller eine bunte Auswahl des meist leuchtend orangen Herbstgemüses.

Wir wünschen euch einen großartigen Start in den Herbst!

Julia & Sandra



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