Schillingsfürst | Der vergangene Sommer hatte für alle Wetterliebhaber etwas bereit: Heiße und kühle Tage, längere Trockenheits- und Niederschlagsperioden sowie viele sonnige oder auch bewölkte Tage. Am Ende war die Jahreszeit leicht überdurchschnittlich warm, etwas zu nass und mit einem Plus an Sonnenschein. Einen neuen Rekord gab es auch: Gleich an 17 Tagen schien die Sonne mehr als 14 Stunden, womit die Bestmarke aus dem Sommer 2022 egalisiert werden konnte.
Bleiben wir doch gleich beim Sonnenschein: Der Sommer geizte nicht mit sonnigen Stunden und brachte es auf insgesamt 807,1 Sonnenstunden, was einem Plus von 14 Prozent oder 102 Stunden entspricht. Er reihte sich damit auf Platz fünf der sonnigsten Sommer nach dem Krieg ein; nur 1947, 2003, 2022 und 2023 wurde ebenfalls die 800-Stunden-Schallmauer durchbrochen und das noch deutlicher als in diesem Jahr. Hauptanteil daran hatte heuer ein ungewöhnlich sonniger Juni, der ebenfalls Platz 5 der sonnigsten Sommermonate seit 1945 einnimmt. Im Schnitt schien die Sonne jetzt 8,77 Stunden pro Tag. Dabei brachte der 20. Juni mit 15 Stunden und 31 Minuten den drittsonnigsten Tag der Wetterhistorie. Wie nur 1947 und 2003 blieb jetzt kein einziger Sommertag ohne einen Sonnenstrahl. Nur an vier Tagen schien das Fixgestirn weniger als zwei Stunden; das wird nur vom Sommer 2003 (nur 1 solcher Tag) unterboten. Andererseits brannte die Sonne jetzt an 39 Tagen mindestens zehn Stunden lang vom Himmel; davon an 32 Tagen mindestens zwölf Stunden, was nur vom Sommer 2022 (37 Tage) überboten wird. Man zählte 25 heitere und 19 trübe Tage.
Die Niederschlagsspende fiel trotz längerer Trockenperioden mit 266 Litern wohlwollend aus, bedeutet dies doch ein Plus von 16 Prozent oder 37 Liter. Maßgeblichen Anteil daran hatte der Juli mit 145,5 Litern; seit 1945 gab es nur 15 noch nassere Sommermonate. Bereits zum 2. Mal in Folge war jetzt der 01. Juni der regenreichste Tag des Sommers; er brachte jetzt allein 33,7 Liter innerhalb eines Tages. Insgesamt zählte man 36 Niederschlagstage (6 Tage weniger als üblich); davon 25 Tage mit mehr als einem Liter (minus 6 Tage) und elf Tage mit mehr als zehn Litern Regen (plus 4 Tage). An sieben Tagen machte sich Nebel breit und an 13 Tagen zogen 23 Gewitter über das Land. Trotzdem war ein Hochwasser in diesem Sommer kein Thema. Die geringste Luftfeuchte datierte mit 20 Prozent vom 02. Juli 2025. Mit einer Mitteltemperatur von exakt 18 Grad war der Sommer marginal um 0,2 Grad zu warm. Das lag ausschließlich am sehr warmen Juni, während die anderen beiden Monate etwas unterkühlt waren. Trotzdem stehen in der Historie erst zwölf noch wärmere Sommer zu Buche.
Während die Tage 1,5 Grad zu warm waren, fielen die Nächte in der Luft um 0,7 Grad und über dem Boden sogar um ein Grad zu kalt aus. Dort waren es mit einem Mittel von 8,8 Grad sogar die kältesten Sommernächte seit 1999 (damals 8,1°). Mit einem Minimum von nur 2,7 Grad registrierte man am 25.08. die kälteste Augustnacht seit 2006 (damals nur 0,7 Grad). Am Boden gab es an diesem Tag mit minus 0,1 Grad sogar den ersten Bodenfrost. Immerhin kam das in einem Sommer schon 19-mal vor. Den heißesten Tag bescherte der 02. Juli mit 36,1 Grad (bisher nur 22 noch heißere Sommertage). Die Nacht darauf war mit einem Tiefstwert von 20,2 Grad die einzige Tropennacht dieses Sommers und die 8. wärmste Sommernacht seit 1945. Andererseits sank das Quecksilber in vier Nächten unter fünf Grad; das gab es zuletzt 2006 (6 Tage). Insgesamt zählte man über den ganzen Sommer hinweg 78 warme Tage über 20 Grad (7 Tage mehr als üblich), 45 Sommertage über 25 Grad (plus 5) und 19 heiße Tage über 30 Grad (plus 8 Tage); nur in vier Jahren hat es noch mehr so genannte Tropentage gegeben. Ferner protokollierte man 22 Sommernächte (plus 3), in den das Minimum der Temperatur nicht unter 15 Grad absank.
Windmäßig war es eher eine windschwache Jahreszeit. Statt wie üblich an 28 Tagen gab es heuer nur 24 Tage mit Windstärke 6; davon an drei Tagen Windstärke 8. Der 20. Juli 2025 brachte mit 67,0 km/h die stärkste Windböe; dem niedrigsten Wert seit fünf Jahren. Darüber hinaus blies der Wind in diesem Sommer so selten aus Ost und Nordost, wie seit 18 Jahren nicht mehr.
Titelbild : Schloss Habelsee und St. Michaelskirche bei Ohrenbach @ Julia Ploch ; Bilder im Text: Sommer in Habelsee bei Ohrenbach @ Julia Ploch
Sonnenstunden
807,1 Stunden
102 Stunden mehr als gewohnt
ø-Niederschlag
266,0 Liter
37 Liter mehr als üblich
Stärkste Windböe
67,0 km/h
am 20. Juli 2025
ø-Temperatur
18,0 C°
0,2 Grad zu mild
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