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Wetterrückblick

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05. Mai 2022 | Wetterrückblick|0|

Schillingsfürst  | Mit 108,3 Liter Niederschlag auf der Frankenhöhe erlebte die Region nach zuletzt fünf zu trockenen Aprilmonaten den nassesten April seit 28 Jahren (zum Vergleich 1994: 159,2 Liter). Das Plus betrug dabei 62 Liter oder 133 Prozent. Es war der fünftnasseste April nach dem Krieg und zugleich der schneereichste seit 1973, dem einzigen Jahr, in dem der Schnee im vierten Monat noch höher lag.

Nach Hochwasser geht die Wörnitz bei Neustädtlein wieder in ihr Flussbett.Mehr als zehn Tage mit einer Schneelage; davon sechs Tage mit einer geschlossenen Schneedecke, wurden zuvor nur 1973 (elf Tage) und 1970 (zwölf Tage) beobachtet. Mehr als 25 Zentimeter Schnee, wie jetzt am 2. April gemessen, lagen zuletzt im Dezember 2012 und in einem April am 13. April 1973 (damals sogar 40 Zentimeter). Insgesamt wurden 38 Zentimeter Neuschnee gemessen, was nur 1970 (46 cm) und 1973 (75 cm) überboten wurde. Davon fielen jetzt allein am 2. des Monats 22 Zentimeter (am 13. April 1973 waren es sogar 35 cm). Auch wurden erstmals seitdem wieder Schneeverwehungen im zweiten Frühlingsmonat beobachtet. Nassester Apriltag war der 8. des Monats mit 33,2 Liter Regen, was den höchsten Tagesniederschlag seit 1994 (damals: 51,4 Liter) ausmacht; es war der sechstnasseste Apriltag nach dem Krieg. Mehr als vier Tage mit einer Niederschlagsmenge von mehr als zehn Litern – wie jetzt geschehen - hat es bislang noch nicht gegeben. Insgesamt 17 Niederschlagstage führten an sechs Tagen zu einem Hochwasser der Stufen 1 bis 2; das hat es im vierten Monat des Jahres auch lange nicht mehr gegeben. Die weiteren Niederschlagsmengen: Feuchtwangen 97,0 Liter, Wörnitz 91,0 Liter, Dinkelsbühl 92,8 Liter und Rothenburg 74,0 Liter.

Zweiter Eistag
nach dem Krieg

Blick auf Dinkelsbühl bei SonnenscheinBei einer Mitteltemperatur von 6,7 Grad fiel der Monat um 2,1 Grad kälter als gewohnt, aber immer noch 1,3 Grad wärmer als im Vorjahr, aus. Insgesamt wurden 13 Frosttage (sieben Tage mehr als üblich), 19 Tage mit Bodenfrost (plus 5), drei warme Tage über 20 Grad (minus 3) und ein Eistag protokolliert. Am 2. April 2022 lag die Höchsttemperatur lediglich bei minus 1,0 Grad in Feuchtwangen, womit der Kälterekord vom 11. April 1986 egalisiert werden konnte. Es war dies erste der zweite Dauerfrost im April nach dem Krieg. Mit minus 8,4 Grad wurde die 3. kälteste Aprilnacht nach dem 08. April 2003 (minus 9,8 Grad ) und dem 08. April 1956 (- 8,6 Grad) notiert; am Boden waren es sogar minus 13,4 Grad; hier war es nur 2003 noch kälter (damals minus 16,0 Grad). Erstmals seit 2003 sank die Temperatur gleich in zwei Nächten unter minus fünf Grad ab. An drei Tagen lag das Tagesmittel der Temperatur unter dem Gefrierpunkt, was noch häufiger zuletzt 1956 (4 Tage) vorkam. Der Tiefstwert der Temperatur in einer Bodentiefe von zehn Zentimetern lag bei plus 0,9 Grad; dem tiefsten Wert seit 1987 (damals 0,8 Grad). Trotz des ergiebigen Niederschlags schien die Sonne 200,2 Stunden lag, was einem „Mehr“ von 14 Stunden oder acht Prozent entspricht. Der sechste zu sonnige April in Folge brachte aber auch bei einem Luftdruck von 991,4 Hektopascal am 7. des Monats den niedrigsten Aprilwert seit der Jahrtausendwende. Darüber hinaus wurde der seltenste Nordwestwind seit 43 Jahren beobachtet. 

Heinz Meyer

Fotos © Heinz Meyer | Titelbild: Verschneite Frankenhöhe am 2. April bei Ziegelhütte. | Bild im Text links: Nach Hochwasser geht die Wörnitz bei Neustädtlein wieder in ihr Flussbett.
Fotos © Julia Ploch | Bild im Text rechts: Bestes Ausflugswetter: Die Altstadt von Dinkelsbühl im gleißenden Licht der Aprilsonne.


Icon Durchschnittstemperatur
ø-Temperatur
6,7 C°
2,1 °C zu kalt


Icon Niederschlag
Niederschlag
108,3 Liter
+62,0 Liter


Icon Sonnenscheindauer
Sonnenschein
202,2 Stunden
+ 14 Stunden


Icon Schnee
Schneelage
10 Tage
6 mit geschlossener Schneedecke


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