Schillingfürst | Bis kurz vor dem Jahresende schien es, als ob alle zwölf Monate des Jahres zu warm ausfallen würde, doch eine kurze kalte Periode vor dem Jahreswechsel, sorgte für den Umschwung. Am Ende war der Christmonat mit einer Mitteltemperatur von 0,8 Grad um 0,1 Grad zu kalt. Es war der erste zu kalte Dezember seit 2010.
In seinem Verlauf zählte man sechs Eistage mit Dauerfrost (ein Tag weniger als üblich), 22 Tage mit Luftfrost (plus 3 Tage) und 24 Tage mit Bodenfrost (plus ein Tag). Mehr Bodenfrost gab es zuletzt vor acht Jahren (2016: 27 Tage). Auch das Windmittel entsprach fast den langjährigen Mittelwerten, sieht man davon ab, dass der 6. Dezember die mit 82,4 km/h stärkste Windböe des ganzen Jahres brachte. An acht Tagen wurde Windstärke 6 beobachtet; davon an drei Tagen Windstärke 8 und an besagtem Nikolaustag sogar Stärke 9. Außergewöhnlich war, dass der Wind so oft wie nie zuvor aus nordöstlicher Richtung blies.
Die Sonne tat sich anfangs schwer, doch machte sie in der letzten Dezemberwoche ihren Rückstand mehr als nur wett. Mit am Ende 49,9 Stunden gab es ein Plus von neun Stunden oder 23 Prozent. Seit 1945 wurden nur 17 noch sonnigere Weihnachtsmonate beobachtet. Mit einer Sonnenscheindauer von 7 Stunden und 52 Minuten war der 27. Dezember der zweitsonnigste Dezembertag seit Beginn der Messungen. 14 Tage blieben ohne einen Sonnenstrahl; fünf Tage dagegen warteten mit mehr als sechs Sonnenstunden auf. Nur in den Jahren 2015 und 2016 gab es noch einen solch sonnigen Tag mehr. Zwei heiteren standen 22 trübe Tage gegenüber.
Beim Niederschlag zeigte sich der Monat erheblich zu trocken. Nur 38,1 Liter Regen und Schnee bedeuten ein Minus von 46 Prozent oder 45 Litern. Es war der trockenste Dezember seit 2016 (damals nur 14,5 Liter) und in der Reihe der trockensten Christmonate nach dem Krieg reihte sich der diesjährige Monat an Position 18 ein. Statt wie üblich an 20 Tagen fiel immerhin an 18 Tagen messbarer Niederschlag. An zehn Tagen regnete es; an einem Tag fiel ausschließlich Schnee und sieben Tagen brachten Regen und Schnee gemischt. An vier Tagen war Graupel dabei und an zwei Tagen gab es gefährlichen Glatteisregen. Nur an acht Tagen lag der Tagesniederschlag über einem Liter; in den letzten 35 Jahren war dies nur 2016 (5 Tage) noch seltener der Fall. Erstmals seit acht Jahren gab es keinen einzigen Tag mit mehr als zehn Liter Niederschlag und erstmals seit vier Jahren kein Dezemberhochwasser. Dafür bedeuten 19 Tage mit Reif einen neuen Rekord (bisher 18 Tage in 2019). Erstmals gab es jetzt auch in zwei aufeinanderfolgenden Jahren ein Dezembergewitter. Im Übrigen brachte der letzte Monat des Jahres nur 13 Tage mit einer dünnen Eisdecke und so wenig Schnee, wie seit 2018 nicht mehr. Die Niederschlagsmengen im westlichen Landkreis schwankten zwischen 30,5 Liter in Wörnitz und 46,2 Liter in Dinkelsbühl.
Titelbild: Winteridylle am Binzwanger Weiher I Bild im Text: Winterspaziergang am Hornauer Weiher © Julia Ploch
ø-Temperatur
0,8 C°
= 0,1 Grad zu kalt
Niederschlag insgesamt
38,1 Liter
45 Liter zu wenig
.
Sonnenschein
49,9 Stunden
9 Stunden mehr als übrig
Stärkste Windboe
82,4 km/h
am 6. November 2024
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