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Wetterrückblick

» Ein weitestgehend unspektakulärer Herbst 2024 «

13. Dezember 2024 | Wetterrückblick|1|

SCHILLINGSÜRST | Kalendarisch haben wir zwar noch Herbst bis zum 21. Dezember, doch für die Meteorologen hat der Winter schon am 1. des Monats begonnen – Zeit also, um auf die Witterung im vergangenen Herbst zurückzublicken. Diese war überwiegend unspektakulär, sieht man davon ab, dass einem die Jahreszeit subjektiv kühler vorkam, als diese schlussendlich dann doch war. 

Sonniger Herbsttag in der Region an der Romantischen Straße

Mit einem Temperaturmittel von 9,5 Grad war der Herbst nämlich 0,8 Grad zu mild. Nur sieben dieser Jahreszeiten waren seit 1945 noch wärmer ausgefallen. Über dem Erdboden lag die Durchschnittstemperatur bei 4,1 Grad; es waren dort die wärmsten Herbstnächte seit einem Jahrzehnt (2014: 4,9 Grad). Der heißeste Tag wurde gleich Anfang September mit 31,1 Grad notiert; es war der heißeste Herbsttag seit 2016 (damals 31,7 Grad). Seit dem Ende des II. Weltkriegs waren nur 13 noch heißere Herbsttage aufgelistet worden. In der ersten Septemberwoche kam noch ein weiterer sog. Tropentag hinzu; nur in drei Jahren gab es mehr heiße Tage (1947: 9 Tage; 1973: 6 Tage und 2016 fünf Tropentage). Dazu gesellten sich im September noch sechs richtige Sommernächte, in denen die Temperatur nicht unter 15 Grad absank, womit die bisherige Bestmarke aus dem Jahr 1987 egalisiert werden konnte. Ferner zählte man noch sieben Sommertage (zwei mehr als üblich), aber auch schon 14 Tage mit Luftfrost und 20 Tage mit Bodenfrost (5 Tage weniger als gewohnt). Ein neuer Temperatur-Rekord wurde im Bodeninneren protokolliert: In einer Bodentiefe von 50 Zentimetern lag die Höchsttemperatur Anfang September noch bei 23,0 Grad, womit der bisherige Rekordwert von 22,6 Grad aus dem Jahr 2002 ausgelöscht werden konnte. Auch in anderen Bodentiefen von 5 bis 100 Zentimeter gab es weitere Beinahe-Rekorde zu vermelden. 

Regnerisches Wetter im Herbst 2024

Die Niederschlagsspende lag im Herbst in Schillingsfürst bei 252,6 Litern; das ist ein Plus von 26 Prozent oder 52 Litern. Der nasseste Herbst seit 2013 (damals 264 Liter) lag an 18. Stelle der niederschlagsreichsten dieser Jahreszeiten seit Messbeginn. Hauptschuldiger für diese Zahl war ein sehr nasser September, der sich mit 109,8 Litern zu den Top 25 der nassesten Herbstmonate gesellte. Statt wie üblich an 45 Tagen regnete und schneite es heuer an 48 Tagen; aufgeteilt auf jeweils 16 Niederschlagstage in allen drei Monaten. An vier Tagen im November fiel ausschließlich Schnee (höchste Schneedecke: 5 cm); an zwei Tagen Schneeregen. An zehn Tagen summierte sich der Niederschlag auf mehr als zehn Liter, was noch häufiger zuletzt 2002 der Fall war (12 Tage). An 35 Tagen wurde Nebel und an 63 Tagen Dunst beobachtet; Letzteres gab es nur im Jahr 2014 häufiger (71 Dunsttage; normal sind 39 Tage). Im Dreimonatszeitraum wurden sieben Gewitter beobachtet; mehr waren es nur im Herbst vor zwei Jahren (9 Gewitter). Für einige Tage bildete sich ein leichtes Hochwasser vorwiegend an der Altmühl. Im restlichen Westmittelfranken lagen die Niederschlagsmengen zum Teil deutlich niedriger. 

Beim Sonnenschein gab es mit 340,2 Stunden nur ein leichtes Plus von drei Prozent oder elf Stunden. Der trübste Herbst seit 2019 (damals nur 322 Stunden) brachte 18 Tage ohne Sonnenstrahl (5 Tage weniger als üblich); aber auch zwölf Tage mit mehr als acht sonnigen Stunden. Acht heiteren standen 40 trübe Tage gegenüber. Beim Wind gab es die relativ hohe Zahl von 25 Tagen mit Windstärke 6; davon an zwei Tagen sogar Sturmstärke 8. Den Vogel schoss der 10. Oktober ab, als eine Spitzenböe von 79,9 km/h registriert wurde ( = Windstärke 9).

Heinz Meyer

Titelbild: Farbenpracht zwischen Altengreuth und Traisdorf © Julia Ploch
Fotos im Text: Sonniger Herbsttag in der Region I Regnerischer Herbsttag im Herbst 2024
© Julia Ploch


Icon Durchschnittstemperatur
ø-Temperatur
9,5 C°
0,8 C° zu mild



Niederschlag Icon
ø-Niederschlag
252,6 Liter
52 Liter mehr als üblich


Sonnenscheindauer.
Sonnenschein
340,2 Stunden
11 Stunden mehr als gewohnt


Icon Spitzenboe
Stärkste Windböe
79,9 km/h
gemessen am 10. Oktober 2024


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Kommentare

Gerhard Brockhaus | am 17. Dezember 2024
Ein interessanter kompetenter Wetterrückblick.