Heimkommen | Newsblog

Wetterrückblick

» Wetterrückblick Januar 2022 «

06. Februar 2022 | Wetterrückblick|0|

Schilingsfürst | Der Januar war ein eher lauer Wintermonat mit überwiegend milden Temperaturen, reichlichen Niederschlägen und vielen trüben Tagen. 13 Tage mit Graupel zeigen die Wechselhaftigkeit des Wetters; bislang waren zehn Graupeltage im Januar 2005 das Maß der Dinge. Auch wurde bei sechs Tagen mit Glatteisregen die Bestmarke aus den Jahren 2003 und 2017 egalisiert. 

Bei einer Mitteltemperatur von exakt 1,0 Grad war der Monat 1,1 Grad wärmer als im 30-jährigen Mittel (1991-2020). Nach dem Krieg gab es aber auch schon 14 noch wärmere Jahresauftaktsmonate. An den ersten vier Januartagen lag die Höchsttemperatur jeweils über zehn Grad (mit 11,3 Grad in der Spitze am Neujahrstag); vergleichbares gab es nur an den letzten sechs Januartagen des Jahres 2002. Gleich an 22 Tagen lag die Tageshöchsttemperatur zwischen Null und fünf Grad; nur 1951 wurde ein solcher Tag mehr gezählt. Über den Monat hinweg kamen drei Eistage mit Dauerfrost (sechs weniger als üblich), 22 Frosttage (plus 1) und 25 Tage mit Bodenfrost (ebenfalls plus 1) zusammen. Nie zuvor wurden in einem Januar unter der Erde so hohe Temperaturen wie jetzt gemessen: 9,0 Grad in zehn Zentimeter und 8,1 Grad in 20 Zentimeter Tiefe. Selbst die 6,8 Grad in einem halben Meter Tiefe waren der bislang zweithöchste Wert. Ferner wurden 23 Tage mit einer dünnen Eisschicht auf den Gewässern protokolliert. 20 Januartage waren zu warm; elf Tage zu kühl.

Schneelage im Januar 2022

Die Niederschlagsspende lag auf der Frankenhöhe bei 80,6 Liter, was ein Mehr von neun Litern oder 13 Prozent bedeutet. An 22 Niederschlagstagen (plus vier Tage) kam es an zehn Tagen zu Schnee und Regen gemischt, was in dieser Häufigkeit nur 2019 (14 Tage) öfters vorkam. Der größte Tagesniederschlag wurde mit 25,2 Litern am 4. Januar gemessen. Nach dem Krieg gab es bisher nur elf noch nassere Januartage. Trotz der oft milden Temperaturen wurde an 25 Tagen eine Schneelage beobachtet; davon an fünf Tagen nur Schneereste. Maximal lagen am 8. Januar acht Zentimeter Schnee. Die fortwährenden Niederschläge führten an den heimischen Flüssen an 13 Tagen zu einem Hochwasser der Stufen 1 bis 2. Die weiteren Niederschlagsmengen: Dinkelsbühl (50,3 Liter), Feuchtwangen (54,5) und Rothenburg (68,8). In Schönbronn bei Buch am Wald kamen sogar 86,3 Liter vom Himmel.

Hochnebel und vielen Wolken ließen nur eine Sonnenscheindauer von 34,4 Stunden zu. Das entspricht einem Minus von 18 Stunden oder 33 Prozent. Es war der achte zu trübe Januar im letzten Jahrzehnt. Dafür entschädigte der 14. Januar mit einer Sonnenscheindauer von acht Stunden und 16 Minuten, was ihn auf den viertsonnigsten Rang der Wetterhistorie hob. Dem standen 13 sonnenscheinlose Tage (zwei weniger als üblich) gegenüber. Insgesamt zählte man einen heiteren und 19 trübe Tage. Der Wind war oft ungemütlich und erreichte an 17 Tagen Windstärke sechs. Am 3. des Monats wurde bei einer Spitzenböe von 65,9 km/h sogar Sturmstärke acht erreicht. Der Wind blies dabei so selten aus Nord oder Südost, wie seit rund 15 Jahren nicht mehr. Der Luftdruck lag im Mittel bei 1026,4 Hektopascal (hPa); dem höchsten Januarwert seit Messbeginn im Jahr 2008. Der Tageshöchstwert lag bei 1044,2 hPa am 13. des Monats; es war der höchste Wert seit Februar 2021. 

Heinz Meyer

Fotos © Heinz Meyer


Icon Durchschnittstemperatur
ø-Temperatur
1,0 C°
= 1,1 C° zu mild


Icon Niederschlag
Niederschlag
80,6 Liter
= 13 Prozent zu nass


Icon kälteste Nacht
Kälteste Nacht
- 5,8 °C
am 12. Januar 2022 (am Boden bis - 8,9 °C)

 


Icon Sonnenscheindauer
Ø-Sonnenscheindauer
34,4 Stunden
= minus 33 Prozent

 

Teilen: