Schillingsfürst | Für Viele kam der Juli ein wenig kühl und wechselhaft daher. Die Zahlen sprechen aber eine andere Sprache: Der Juli war in vielerlei Hinsicht völlig normal; nur bei den Niederschlägen gab es Ausreißer nach oben und unten. Ansonsten verlief der Monat weitestgehend unspektakulär. Auch Unwetter waren nur kleinräumig; wenn überhaupt.
Mit einem Temperaturmittel von 18,6 Grad war der Monat gerade Mal ein Zehntel Grad wärmer als im langjährigen Mittel. Bis zum letzten Julitag war der Monat zu kühl gewesen, ehe 33,7 Grad als Höchsttemperatur am Monatsletzten für eine Umkehr sorgten. Der Monat brachte 28 warme Tage über 20 Grad (drei Tage mehr als üblich); 21 Sommertage mit mehr als 25 Grad (plus 6), sechs Tropentage mit mehr als 30 Grad (plus 2) und elf Sommernächte mit einem Minimum von nicht unter 15 Grad (plus 3 Nächte). Die kälteste Nacht bescherte der 25. des Monats mit einem Minimum von 7,9 Grad; noch milder war die kälteste Nacht des Monats zuletzt 2006 (damals sogar 12,3 Grad!). Die wärmste Nacht brachte in Schillingsfürst die Nacht zum 22. Juli mit einem Tiefstwert von lediglich 19,2 Grad; es war die 10.wärmste Julinacht seit dem letzten Krieg. Noch krasser war es am Erdboden: Dort wurde an diesem Tag ein Minimum von 18,2 Grad gemeldet; nur zwei Julinächte waren bisher am Boden noch wärmer gewesen. Der Kältepol lag mit einem Maximum von 16,9 Grad am Monatszweiten; direkt über dem Boden sank das Quecksilber am 25. bis auf 5,3 Grad.
Beim Sonnenschein wurde der langjährige Erfahrungswert am vorletzten Julitag übertroffen. Bei insgesamt 257,5 sonnigen Stunden ergab sich ein leichtes Plus von sechs Prozent oder 15 Stunden. Sonnigster Julitag war dabei der 9. des Monats mit einer Sonnenscheindauer von 14 Stunden und 45 Minuten. Nur 14 Julitage waren bislang noch sonniger ausgefallen. Es gab keinen einzigen Tag ohne Sonnenstrahl; dafür aber 15 Tage mit mehr als zehn Sonnenstunden. Vier trüben standen vier heitere Tage gegenüber. Beim Wind zeigte sich der mittlere Sommermonat ebenfalls durchschnittlich. Lediglich die stärkste Windbö von 76,3 km/h am 6. Juli schlägt ein wenig aus der Reihe, war es doch die zweithöchste Spitzenböe in den letzten 15 Jahren nach dem 25. Juli 2015 (damals 77,4 km/h). Nur an 20 Julitagen seit 1945 war eine noch stärkere Sturmböe aufgezeichnet worden. Der Wind erreichte jetzt an acht Tagen Windstärke 6; davon an drei Tagen Windstärke 8. Dabei blies der Wind nur im Vorjahr noch häufiger aus Süden als in diesem Jahr.
Beim Niederschlag gab es deutliche Unterschiede. Während in Schillingsfürst eine Niederschlagsspende von 50,9 Litern errechnet wurde, was einem Minus von 38 Prozent oder 32 Litern entspricht, regnete es im Großraum Dinkelsbühl örtlich bis nahezu 100 Liter. Auf der Frankenhöhe brachte jetzt der 27. Juli mit 13,8 Litern den höchsten Tagesniederschlag. Statt wie üblich an 15 Tagen regnete es heuer an 16 Tagen; davon aber nur an elf Tagen mehr als einen Liter. Hochwasser war kein Thema.
Titelbild: Sommer in Habelsee © Julia Ploch I Foto im Text: Schloss Habelsee bei schönstem Sonnenschein © Julia Ploch
ø-Temperatur
16,8 C°
= 0,1 Grad zu warm
Niederschlag insgesamt
50,9 Liter
62% des Solls
.
Sonnenschein
257,5 Stunden
106 des Solls
Stärkste Windboe
76,3 km/h
am 06. Juli 2024