SCHILLINGSFÜRST | Das hat es seit dem Jahreswechsel 1995/96 nicht mehr gegeben: fünf zu kühle Monate in Folge. Allerdings waren alle Monate seit Juli nur leicht unterkühlt, aber immerhin. So auch der November, der mit einem Temperaturmittel von 3,4 Grad um ein halbes Grad zu kühl war. Obwohl die Tage im Schnitt 0,8 Grad zu warm ausfielen, waren die Nächte in der Luft um 1,4 Grad zu kalt; am Erdboden sogar um 2,3 Grad.

So stehen am Ende die kältesten Novembernächte seit 2001; am Erdboden sogar seit 1999 zu Buche. Dabei war die Nacht zum 23.11. bei minus 11,3 Grad die kälteste Novembernacht seit 20 Jahren (2005: - 15,0°); am Erdboden fiel das Quecksilber sogar bis minus 14,9 Grad. Nur acht Novembernächte waren seit 1945 am Boden kälter gewesen. Weil die Temperatur auch in der Nacht zuvor schon unter die Minus-10-Grad-Marke abgesunken war, gab es gleich zwei Nächte mit zweistelligen Minusgraden. Das hat es nur 1971 und 1975 (3 Nächte) öfter gegeben. Auch war der 21. November jetzt mit einer Höchsttemperatur von minus 0,7 Grad der kälteste Novembertag seit 15 Jahren (2010: - 2,1°). Über den Monat hinweg zählte man jetzt drei Eistage mit Dauerfrost (2 Tage mehr als üblich), 15 Tage mit Luftfrost (plus 4) und 22 Tage mit Bodenfrost (plus 6); mehr Bodenfrosttage wurden zuletzt 1998 (24) und davor noch in zwei anderen Jahren beobachtet. Rekordtemperaturen gab es jetzt im Bodeninneren, weil in den sehr kalten Novembernächten kein Schnee lag. So sank die Temperatur in einer Bodentiefe von 5 Zentimeter bis auf minus 4,7 Grad (bisher 1989: -4,3°) und in 10 Zentimeter Tiefe bis minus 2,7 Grad (bisher 1949: -2,6°). Auch in einer Bodentiefe von einem halben und einem ganzen Meter wurden jetzt die tiefsten Temperaturen seit 32 Jahren gemessen.
Beim Niederschlag gab es mit 40,6 Litern ein Minus von 43 Prozent oder 30 Litern. Im trockensten November seit fünf Jahren lag der maximale Tagesniederschlag am 8.11. bei 5,1 Liter; in den letzten 45 Jahren war der niederschlagsreichste Novembertag nur 2011 mit 0,5 Liter noch weniger ergiebig. Trotzdem registrierte man jetzt 18 Niederschlagstage (11 mal Regen, 2 mal Schnee und an 5 Tagen Schneeregen). Dabei wurden sechs Tage mit einer Schneelage (davon an 2 Tagen nur Schneereste) notiert; mehr gab es zuletzt 2015 (8 Tage). Die maximale Schneehöhe betrug am 20. November drei Zentimeter. Bereits zum 5. Mal gab es jetzt den Rekordwert von 15 Reiftagen und fünf Tage mit Glatteisregen stellen ein absolutes Novum dar.

Trotz 17 trüber Tage gab es 8 Tage mit mehr als sechs Sonnenstunden; mehr hat es zuvor nur 2015 (9 Tage) und 1989 (10 Tage) gegeben. So verwundert es nicht, dass der Monat mit 84,5 Sonnenstunden ein Plus von 61 Prozent oder 32 Stunden bescherte. Nach dem Krieg gab es nur fünf noch sonnigere Herbstabschlussmonate (1969, 1986, 1989, 2015 und 2020). Wäre die letzte Novemberwoche nicht beinahe sonnenscheinlos gewesen, wäre auch hier eine neue Bestmarke fällig gewesen. Sonnigster Tag des Monats war der 4.11. mit 8 Stunden und 31 Minuten Sonne; es war einer der 15 sonnigsten Novembertage bisher. Statt 14 gab es heuer nur elf Tage ohne Sonnenschein.
Zum Schluss noch ein weiterer Rekord: Der letzte Herbstmonat war der windschwächste November seit Messbeginn 1948. So wurden auch nur 2 windige Tage mit Windstärke 6 festgehalten; normal sind es sechs windige Tage. Am 20.11. wurde mit 46,1 km/h die stärkste Windböe gemessen. Außerdem gab es nur 2009 mehr Südwind als heuer und weniger Westwind blies im letzten halben Jahrhundert nur drei Mal. Am 22. des Monats lag die höchste Windgeschwindigkeit nur bei 10,8 km/h; nur ganz selten wurde ein noch niedrigerer Wert gemessen.
Titelbild: Der Wasserturm in Schillingsfürst © Heimkommen Bayern I Bilder im Text: Kalte und neblige Morgen in Schillingsfürst © Heimkommen Bayern
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ø-Temperatur
3,4 C°
= 0,5 Grad zu kühl
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Niederschlag insgesamt
40,6 Liter
30 Liter zu wenig
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Sonnenschein
84,5 Stunden
32 Stunden zu viel
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Stärkste Windboe
46,1 km/h
am 20. November 2025
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