Schillingsfürst | Das Jahr 2024 ist weiterhin auf Kurs, das wärmste Jahr der Wetterhistorie zu werden. Zwar fehlten große Hitzewellen, doch es war viel öfter zu warm, als zu kalt. Dem allgemeinen Trend schloss sich auch der Oktober an, welcher mit einer Mitteltemperatur von 10,3 Grad deutlich um 1,6 Grad zu warm ausfiel. Nur acht Oktobermonate nach dem Krieg waren noch milder ausgefallen.
Über den Monat hinweg zählte man noch zwei warme Tage über 20 Grad (ein Tag weniger als üblich); dazu vier Tage mit Bodenfrost (minus 4 Tage) und einen Tag mit Luftfrost (minus 3). Spitzenreiter in Sachen Temperatur war der 21. Oktober mit 21,2 Grad; der kälteste Tag war schon am 03. des Monats mit einem Maximum von nur 10,5 Grad. Die wärmste Nacht brachte der 08. Oktober, als das Quecksilber nicht unter 12,2 Grad fiel, während die tiefsten Temperaturen am 14. Oktober 2024 mit minus 0,4 Grad in der Luft und minus 3,3 Grad am Boden gemessen wurden. 23 Tage waren jetzt zu warm; nur acht Tage zu kalt.
Fast der komplette Niederschlag war schon in der ersten Monatshälfte niedergegangen; danach waren es nur noch 1,9 Liter. Mit den 82,7 Liter bis zum 14. Oktober 2024 ergeben sich insgesamt 84,6 Liter, was einem Plus von 18 Prozent oder 13 Liter entspricht. Es war damit der nasseste Erntemonat seit 2016 (damals 88,9 Liter). Nach dem Krieg gab es schon 16 noch feuchtere Oktober. Mit 21,5 Liter fiel der meiste Regen am 14. Oktober 2024; seit 1945 hat es bislang nur 22 noch nassere Oktobertage gegeben. Insgesamt zählte man 16 Niederschlagstage, was genau der Norm entspricht. An neun Tagen fiel mehr als ein Liter Regen; an drei Tagen mehr als zehn Liter. Noch mehr dieser Starkregentage waren zuletzt im Hitzejahr 2003 (6 Tage) beobachtet worden. Einen neuen Rekord gab es bei den Dunsttagen; nur vier Tage blieben frei davon; das bisherige Maximum lag bei 25 Tagen (jetzt: 27). Dazu gesellten sich 15 (statt 12) Nebeltage. Anfang des Monats wurde an den heimischen Flüssen das erste leichte Oktoberhochwasser seit einem Jahrzehnt beobachtet. Die Luftfeuchtigkeit war exorbitant hoch, so dass man ein halbes Jahrhundert (bis 1974) zurückgehen muss, um einen Oktober mit einem höheren Feuchtemittel zu finden.
Dafür geizte die Sonne ein wenig mit sonnigen Stunden; es waren 102 Stunden. Gegenüber der Norm fehlten sieben Prozent oder sieben Stunden. Fünf Tagen ohne einen Sonnenstrahl stand nur ein Tag mit mehr als acht Sonnenstunden gegenüber (am 28.10.2024). Neben einem heiteren wurden 13 trübe Tage gezählt. Gemessen am Mittel der täglichen Spitzenwindböen erlebte die Region den windschwächsten mittleren Herbstmonat seit 2015. Mit 79,9 km/h am 10. Oktober 2024 wurde jedoch der höchste Spitzenwert seit 2017 (damals 83,9 km/h) beobachtet. Bislang gab es im Oktober seit 1945 nur zwölf stürmischere Tage. Nur an drei (statt sechs) Tagen wurde Windstärke 6 erreicht; noch weniger waren es zuletzt 2015. Man muss bis ins Jahr 1973 zurückgehen, um einen Erntemonat mit noch mehr Südostwind zu finden. Mit 1035,8 Hektopascal brachte der 23. des Monats den höchsten Oktoberluftdruck seit acht Jahren (damals 1036 hpa).
Titelbild: Herbstlicher Morgen mit Blick auf Bersbronn I Bild im Text: Nebel auf dem Weg nach Schillingsfürst © Sandra Lieb
ø-Temperatur
10,3 C°
= 1,6 Grad zu mild
Niederschlag insgesamt
84,6 Liter
13 Liter mehr als üblich
.
Sonnenschein
102,0 Stunden
7 Stunden weniger als üblich
Stärkste Windboe
79,9 km/h
am 10. Oktober 2024
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