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Wetterrückblick

» Alle drei Wintermonate zu mild und etwas zu nass «

16. März 2022 | Wetterrückblick|0|

Schillingsfürst | Da alle drei Wintermonate milder als gewöhnlich ausfielen, schloss die gesamte Jahreszeit mit einem Temperaturmittel von plus 2,3 Grad um 1,9 Grad zu mild ab. Dies hatte den sechstwärmsten Winter seit Messbeginn 1948 zur Folge. Auf Grund der milden Temperaturen erlebte man nicht nur die viertwärmsten Winternächte seit dieser Zeit, sondern auch einen der fünf schneeärmsten Winter in den letzten 30 Jahren.

Blick auf Schloss Schillingsfürst: Oft herrschte im Winter schon Aprilwetter mit Graupel und Sonne im Wechsel.

Über die drei Wintermonate hinweg zählte man 53 Frosttage (sechs Tage weniger als üblich) und 62 Tage (minus sieben) mit Bodenfrost. Dauerfrost stellte sich nur an vier statt 22 Tagen ein; weniger zählte man nur 1975 (zwei Tage) und 2014 (drei Tage). Am kältesten Tag, dem 26. Januar, wurde eine Höchsttemperatur von minus 1,3 Grad erreicht; nur 1975 und 2014 lag dieser Wert mit minus 0,8 Grad noch etwas höher. Auch brachte die Nacht zum 30. Dezember mit einem Tiefstwert von plus 10,2 Grad die bislang zweitwärmste Winternacht seit Aufzeichnungsbeginn. Dank der milden Temperaturen bildete sich nur an 50 Tagen eine dünne Eisschicht auf den ruhenden Gewässern.

Bei einer Niederschlagsspende von 266,5 Litern ergab sich ein Plus von 23 Prozent oder 50 Liter. Es gab aber auch schon 14 noch nassere Winter. Den meisten Niederschlag brachte der 28. Dezember mit 28,4 Litern. Statt 54 zählte man in diesem Winter 65 Tage mit Niederschlag, was nur in den Jahren 1994, 2010 und 2013 in dieser Häufigkeit überboten worden war. Die weiteren Niederschlagsmengen: Dinkelsbühl (205,2 Liter), Feuchtwangen (203,7) und Rothenburg ob der Tauber mit 220,7 Litern.

Gleich an 28 Tagen ging der Niederschlag als Regen und Schnee nieder; das sind 14 Tage mehr als gewohnt und ein Tag mehr als im bisherigen Rekordwinter 2018/19. Auch bedeuten 28 Tage mit Graupel einen neuen Bestwert, lag doch das bisherige Maximum bei 21 Tagen im Winter 2004/05. Zudem wurden zwölf Tage mit Glatteisregen beobachtet; mehr solche Tage gab es nur 2011 (15). Die Niederschläge führten an 33 Tagen zu einem Hochwasser der Stufen 1 bis 2 an den heimischen Flüssen.

Sonnenaufgang bei SchillingsfürstTrotz der milden Witterung zählte man auf der Frankenhöhe 49 Tage mit einer Schneelage; davon 13 Tage mit Schneeresten. Die maximale Schneehöhe betrug am 15.12. und 8.1. jeweils acht Zentimeter; nur in drei Wintern gab es einen noch geringeren Wert (1949, 1989 und 2008). Trotzdem wurden jetzt 34 Tage mit einer Neuschneeauflage protokolliert. Dank eines sehr windigen Februars war der gesamte Winter im Schnitt recht windig, wobei der 18. Februar in Feuchtwangen eine Spitzenböe von 97,6 km/h brachte; in Ohrenbach waren es sogar 115 km/h.

Im trübsten Winter seit sechs Jahren zeigte sich die Sonne während 166 Stunden am Himmel; das ist ein Minus von drei Prozent oder sechs Stunden. Dem stand jedoch am 28. Februar der sonnigste Wintertag seit Messbeginn gegenüber. Hier schien die Sonne 10 Stunden und 32 Minuten lang. Es war erst der fünfte Wintertag mit einer Sonnenscheindauer über zehn Stunden. 36 Tagen ohne Sonne standen zwölf Tage mit mehr als sechs sonnigen Stunden gegenüber.

Heinz Meyer

Titelbild: Julia Ploch | Der Winter bescherte uns am letzten Februartag den sonnigsten Wintertag der Historie.
Bild 1 im Text: Heinz Meyer | Blick auf Schloss Schillingsfürst: Oft herrschte im Winter schon Aprilwetter mit Graupel und Sonne im Wechsel.
Bild 2 im Text: Julia Ploch | Frostiger Sonnenaufgang bei Schillingsfürst.


Icon Durchschnittstemperatur
ø-Temperatur
2,9 C°
1,9 C° zu mild



Niederschlag Icon
ø-Niederschlag
266,5 Liter
+ 50 Liter


Sonnenscheindauer.
Sonnenschein
166 Stunden
- 6 Stunden


Icon Schneehöhe
Maximale Schneehöhe
8 Zentimeter
am 15. Dezember 2021 und 8. Januar 2022


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