Schillingsfürst | Nach anfänglichen Startschwierigkeiten mit teils kühlem und unbeständigem Wetter lief der Sommer 2024 am Ende dann doch noch zur Hochform auf; will heißen: Es war zu warm, zu trocken und zu sonnig. Was für Sonnenanbeter eine gute Nachricht ist, ließ Landwirte und Gartenbesitzer die Stirn runzeln, aber dank eines nicht zu trockenen Frühjahrs nahm die Natur kaum Hitzeschaden.
Bei einer Mitteltemperatur von 18,4 Grad war die Jahreszeit um 0,6 Grad zu warm; nur neun Sommer waren seit dem letzten Krieg noch wärmer gewesen. Hauptverantwortung dafür trug ein mit im Mittel 19,6 Grad heißer August; er zählt zu den 15 heißesten Sommermonaten bisher. Fast rekordverdächtig warm war es in einer Bodentiefe von einem Meter. Das Maximum der Temperatur lag dort vom 18. bis 20. August bei 20,5 Grad und wird nur vom Sommer 2018 übertroffen, als es noch ein Zehntel Grad wärmer war. Der heißeste Tag des Jahres war der 13. August mit einer Höchsttemperatur von 35,0 Grad; die wärmste Nacht wurde zum 22. Juli mit einem Minimum von 19,2 Grad gemessen; bisher gab es nur 24 noch wärmere Nächte. Insgesamt zählte man 38 laue Sommernächte, in denen das Quecksilber nicht unter 15 Grad absank; das sind 19 Nächte mehr als üblich. Nur in den Sommern 1994 (40) und 2015 (39) waren noch mehr Sommernächte protokolliert worden. Ferner gab es 81 Tage über 20 Grad (10 Tage mehr als üblich), 50 Sommertage (+ 10) über 25 Grad und 16 Tropentage (plus 5) über 30 Grad. Der kälteste Tag war der 11. Juni mit einem Maximum von nur 11,2 Grad; die kälteste Nacht folgte gleich anschließend mit einem Minimum von 4,1 Grad; am Boden nur noch plus 0,9 Grad.
Die Niederschlagsspende lag in Schillingsfürst bei 160,4 Litern; das entspricht einem Minus von 30 Prozent oder 69 Litern. Nur zwölf Sommer waren nach dem Krieg noch trockener ausgefallen. Den maximalen Tagesniederschlag brachte der 1. Juni mit 28 Litern; am 22. Juni waren es in Dinkelsbühl sogar 34,1 Liter gewesen. An 41 (statt wie üblich an 42) Niederschlagstagen gab es 23 (statt 31) Tage mit mehr als einem Liter und vier (statt 7) Tage mit mehr als zehn Litern Regen; in den letzten 40 Jahren gab es jeweils nur drei Jahre mit noch weniger solchen Tagen. An elf Tagen zogen 20 Gewitter über das Land. Die geringste Luftfeuchte betrug zum Nachmittagstermin 35 Prozent; seit 1987 war dieser Wert nicht mehr so hoch (damals 36 %). Im ganzen Sommer wurden in allen drei Monaten insgesamt 14 Hochwassertage der Meldestufen 1 bis 3 notiert. Die Niederschlagsmengen in der Region lagen zwischen 152 Liter in Wörnitz und 220 Liter in Dinkelsbühl.
Dank eines überaus sonnigen Augusts brachte es die Sonne auf 741,3 Stunden, an den sich das Fixgestirn am Himmel zeigte; das sind fünf Prozent oder 36 Stunden mehr als üblich. Seit 1945 gab es aber auch schon 20 noch sonnigere Jahreszeiten. Sonnigster Tag des Sommers war der 25. Juni mit 14 Stunden und 56 Minuten Sonnenschein. Drei Tagen ohne jeglichen Sonnenschein standen 38 Tage mit mehr als zehn Sonnenstunden gegenüber.
Der Sommer 2024 war eine sehr windschwache Jahreszeit. Es wurde nur an 18 Tagen Windstärke 6 gemessen; so wenige Windtage gab es seit 32 Jahren nicht mehr (1992: 12 Tage). Es waren aber auch vier Tage mit Sturmstärke 8 dabei; am stärksten blies der Wind am 6. Juli mit 76,3 km/h; das ist die höchste Sommerspitze seit 2015 (damals 77 km/h). An 44 Messterminen wurde Windstille beobachtet, das ist der höchste Wert seit Bestehen der Messstation in Feuchtwangen (2007). Es wurde ein maximaler Luftdruck von 1026,2 Hektopascal notiert, das ist der niedrigste Wert seit einem Jahrzehnt (2014: 1025,7 hPa).
Foto im Text : Sommer am Binzwanger Weiher @ Julia Ploch
Titelbild: Binzwanger Weiher im Sommer @ Julia Ploch
Sonnenstunden
741,3 Stunden
36 Stunden mehr als gewohnt
ø-Niederschlag
160,4 Liter
69 Liter weniger als üblich
Stärkste Windböe
76,3 km/h
am 06. Juli 2024
ø-Temperatur
18,4 C°
0,6 Grad zu warm