SCHILLINGSFÜRST | Der Oktober war in Sequenzen schon teilweise wie ein November. Sowohl bei Temperatur, Niederschlag und Sonnenschein musste man Abstriche machen. Allerdings war man nicht weit von der Norm entfernt. Die größte Diskrepanz gab es noch beim Sonnenschein, als mit exakt 100 Stunden »das Ziel« um 9 Prozent oder neun Stunden verfehlt wurde. Am Ende war es der trübste Erntemonat seit 2020 (damals nur 72 Stunden).

Statt wie üblich sieben Tage gab es heuer aber nur fünf Tage, die gänzlich ohne einen Sonnenstrahl blieben. Dem standen ebenfalls fünf Tage mit mehr als acht Sonnenstunden gegenüber. Sonnigster Tag war dabei der 14.10. mit 9 Stunden und 36 Minuten Sonnenschein. Gleich an neun Tagen schien die Sonne nur zwischen zwei und vier Stunden lang; häufiger hat es das nur 1997 gegeben (10 Tage). Zwei heiteren standen jetzt 16 (statt 13) trübe Tage gegenüber; Letzteres hat es noch häufiger zuletzt 2015 (19 trübe Tage) gegeben.

Die Niederschlagsspende lag bei 68,2 Liter; das sind fünf Prozent oder vier Liter weniger als üblich. Der trockenste Oktober seit 2021 brachte allein am 23. des Monats 16,8 Liter innerhalb von 24 Stunden (in Dinkelsbühl waren es sogar 22,3 Liter gewesen). Man zählte 15 Tage mit Niederschlag; davon am 13 Tagen mehr als ein Liter. An 18 Tagen wurde Dunst, an neun Tagen Nebel und an fünf Tagen Reif beobachtet. Das einzige Gewitter notierte man am fünftletzten Oktobertag. Erstmals gab es damit an vier Erntemonaten in Folge Blitz und Donner. Die geringste Luftfeuchte wurde mit 47 Prozent gemessen. Auffallend war, dass einer elftägigen Trockenperiode vom 9. bis 19. Oktober eine zehntägige Niederschlagsperiode bis kurz vor dem Monatsende folgte. Die Niederschlagsmengen in Westmittelfranken lagen zwischen 51 Liter in Burgbernheim und 79 Liter in Dinkelsbühl.

Das Temperaturmittel von 8,5 Grad weist den Oktober um 0,2 Grad zu kühl aus. Noch kühler war dieser Monat zuletzt 2021 (8,1°). Die höchste Temperatur des ganzen Monats lag am 4. Oktober bei 19,5 Grad; das ist der niedrigste Wert seit 23 Jahren (2002 waren es nur 17,8 Grad). Seit 2002 war immer mindestens ein warmer Tag über 20 Grad dabei (vor zwei Jahren zählte man sogar noch vier Sommertage über 25 Grad). 16 Tage waren jetzt zu kalt; nur 13 Tage zu warm. Über den ganzen Monat hinweg zählte man lediglich zwei Tage mit Luftfrost und neun Tage mit Bodenfrost. Das maximale Tagesmittel der Temperatur erreichte am 22.10. mit 12,3 Grad den höchsten Wert. Ein noch niedrigerer Wert wurde zuletzt vor 45 Jahren errechnet (1980: 11,9 Grad). Das war das einzige Mal im letzten halben Jahrhundert.
Ein höheres Windmittel als heuer wurde zuletzt 2017 protokolliert. An zehn Tagen registrierte man Windstärke 6; häufiger war dies zuletzt 2017 (11 Tage) der Fall. Mehr Nordwind als jetzt gab es nur im Oktober 2008 und mehr Westwind in den vergangenen 15 Jahren nur 2017. Insgesamt sieht es momentan danach aus, als würde das Jahr 2025 das kühlste Jahr seit 2021 werden. Der Oktober war jetzt schon der vierte zu kühle Monat in Folge; so etwas hat es schon lange nicht mehr gegeben.
Titelbild: Galgentor in Rothenburg ob der Tauber & Bilder im Text: Herbstliche Impressionen aus Rothenburg ob der Tauber © LAG Region an der Romantischen Straße e. V.
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ø-Temperatur
8,5 C°
= 0,2 Grad zu kühl
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Niederschlag insgesamt
68,2 Liter
4 Liter zu wenig
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Sonnenschein
100,0 Stunden
9 Stunden zu wenig
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Stärkste Windboe
61,6 km/h
am 04. Oktober 2025
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